Auszeichnung für herausragende Abschlussarbeiten
SEW-EURODRIVE-Stiftung ehrt 21 junge Talente mit dem Studienpreis 2022
In einem gelungenen Festakt hat die SEW-EURODRIVE-Stiftung am 11. Mai 2023 dreizehn Nachwuchswissenschaftler und acht Nachwuchswissenschaftlerinnen für ihre herausragenden Diplom- und Masterarbeiten mit dem mit 2.500 Euro dotierten Studienpreis 2022 ausgezeichnet.
Wie jedes Jahr Anfang Mai und rückwirkend für das Vorjahr hat die SEW-EURODRIVE-Stiftung die Studienpreise für herausragende Diplom- und Masterarbeiten vergeben. Die feierliche Ehrung fand – verbunden mit einem spannenden Rahmen-Programm – im neuen Kundencenter der SEW-EURODRIVE in Graben-Neudorf statt.
Nach der Begrüßung durch den Gastgeber Jürgen Blickle, dem Geschäftsführenden Gesellschafter und CEO von SEW-EURODRIVE sowie Vorsitzenden des Stiftungsvorstands, hieß auch Prof. Dr. Fritz Klocke, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands, die Gäste willkommen.
Anschließend stellte COO Dr. Jörg Hermes den geladenen Gästen die SEW-EURODRIVE vor. In stimmungsvollen Bildern und Videos ließ er die Entwicklung des Unternehmens seit seiner Gründung 1931 Revue passieren und erklärte, wie aus einer Vision von Ernst Blickle „die heutige DNA der SEW-EURODRIVE“ entstand und Wirklichkeit wurde: Das einst für Getriebemotoren erdachte Baukastensystem zieht sich bis heute durch das gesamte Portfolio der SEW-EURODRIVE. In mehr als 90 Jahren ist SEW-EURODRIVE zu einem internationalen Technologieführer der Antriebs- und Automatisierungstechnik herangewachsen und in 54 Ländern mit eigenen Standorten vertreten. Laut Dr. Hermes ist – entgegen einem landläufigen Sprichwort – SEW-EURODRIVE mit der Architektur seiner Gebäude und den modernen Produktionshallen „nicht nur außen hui, sondern auch innen hui“.
Autonome Assistenzsysteme machen Eindruck
Bevor es zum nächsten Programmpunkt und damit zur Werksführung in die Halle Süd ging, ergriff Johann Soder, Geschäftsführer Sonderthemen, das Wort. Er zeigte, dass das bereits angesprochene Baukastensystem-Denken in der modularen Fabrikgestaltung des Unternehmens seine Fortsetzung findet: In den modernen Fabrikhallen ist die gesamte Produktion in sogenannte Smart Factory Units aufgeteilt – Produktionsmodule, die durch agile Assistenzsysteme verbunden sind. Mit seinem Motto „Zukunft wird aus Mut, Neugierde und Leidenschaft gemacht“ schlägt er den passenden Bogen zur Veranstaltung und würdigt damit auch die Preisträger, die mit ihren mit Bestnoten bewerteten Arbeiten diese Zukunft bereits eingeläutet haben.
In der Halle Süd wurde diese Zukunft dann für alle greifbar. Etliche der Preisträger und Preisträgerinnen, die jeweils eine Begleitperson mitbringen durften, waren noch nie bei einem so großen Unternehmen inmitten der Produktion. Und erst recht nicht in einer derart modernen Fabrik, in der man nicht auf Gabelstapler achten muss, sondern Assistenzsysteme autonom fahren, von selbst anhalten, geduldig warten, bis die Besucherinnen und Besucher zur Seite treten, dann langsam weiterfahren, und erst in sicherem Abstand wieder ihre reguläre Geschwindigkeit aufnehmen.
Bevor es am Nachmittag mit der ERNST-BLICKLE-Vorlesung und Studienpreisverleihung im Programm weiterging, erklärte Prof. Dr. Klocke den Zweck der Stiftung: Junge Talente fördern und den Integrationsprozess der Wissenschaft in die Industrie gestalten. Dass die Transformation in die Gesellschaft ebenfalls funktioniere, werde daran deutlich, dass die Stiftung auch die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sowie Christian Eheim, Bürgermeister von Graben-Neudorf, zur Veranstaltung begrüßen durfte.
Robotik im Zentrum der Vorlesung
Prof. Dr. Johann Kolar aus dem Stiftungsvorstand kündigte anschließend den vorjährigen ERNST-BLICKLE-Preisträger Prof. Dr. Roland Siegwart als Festredner an. „Er lotet die Grenze des Möglichen aus, um in das Unmögliche vorzustoßen, und um das Unmögliche möglich zu machen.“
Noch unter dem Eindruck der vielen mobilen Roboter in Halle Süd stimmte daraufhin der mehrfach preisgekrönte Wissenschaftler und Professor für Autonome Systeme an der ETH Zürich das Publikum in seinen Vortrag ein: „Die nächste Generation Roboter wird mobil, vernetzt, intelligent, adaptiv und… unter uns sein.“ In seinem kurzweiligen Vortrag zeigte Prof. Dr. Siegwart den interessiert lauschenden Gästen in Bildern und Videos einige seiner Studienobjekte mit ihren heute schon erstaunlichen Fähigkeiten: darunter ein Laufroboter, der dank ausgeklügelter Federtechnik in den vier Beingelenken auch unwegsames Gelände gut meistern kann, oder ein Flugroboter, der omnidirektional fliegen, durch visuelle Navigation eigenständig Punkte im Raum ansteuern und sogar Türen öffnen kann.
Die visionäre Vorlesung war damit der optimale Türöffner zur nachfolgenden Verleihung der Studienpreise an die 21 Preisträger und Preisträgerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Abschluss konnte stellvertretend für alle Ausgezeichneten Lea Hansmann, Absolventin der RWTH Aachen, einen Einblick in ihre ausgezeichnete Masterarbeit „Development of a Fatigue Model for Human-in-the-Loop Control with Exoskeletons“ geben. Entsprechend ihrer Forschung und Berechnung kann sich ein Exoskelett der Ermüdung seines menschlichen Trägers anpassen.
Dank der Initiative und des Einsatzes der Vorstandsmitglieder der SEW-EURODRIVE-Stiftung und des SEW-Organisationsteams ist es auch dieses Jahr gelungen, die Preisverleihung in einem spannenden und feierlichen Rahmen stattfinden zu lassen.